Der Lokschuppen wird das Theater auf der anderen
Seite
Wir waren viel rumgekommen, auch innerhalb
Flensburgs. In der Zeit bis dahin waren wir aufgetreten und hatten geprobt:
In der Garage
hinter unserem Haus
Im Flensborg-Hus
In der Turnhalle der PH
Im Lagerhaus
In der Aula der Realschule-Ost
Im Matthias-Claudius-Heim in Glücksburg
In unserem Probenraum
In der Halle der 16 A
In der Stadtbücherei
Im Museum
Im deutschen Haus
In einem leerstehenden haus
In der Aula der Nicolaischule
Im Gemeindesaal Mürwik
Im Volksbad
Auf der Straße
In Schulen
In Kindergärten
In Freizeitheimen
In Gemeindesälen
Das hat uns zwar immer wieder hausgefordert, das hat uns eine gute Ortskenntnis verschafft, das hat zu vielen Begegnungen geführt, aber das hat auch genervt und angestrengt: Bei jeder Premiere die Frage: wo solls denn diesmal sein? Und: Wer wird uns dahin folgen? Und: wie machen wir aus diesem Raum ein Theater?
Früh waren wir auf der Suche nach einemgeeigneten und eigenen Raum, nicht nur für eine Aufführung. Auch so kamen wir herum: Wir haben viele Räume angesehen, viele Gespräche geführt, viel überlegt, geträumt, geplant… bis wir uns verliebten und nur noch Augen für den Lokschuppen hatten…
Vorspiel: Im Sommer 88 probieren wir es aus. Wir fragen den Noch-Besitzer des Lokschuppens, ob wir da Theater spielen dürfen. Er lehnt ab, wir tun es trotzdem. Die Zuschauer treffen sich in der Pilkentafel und erhalten statt einer Eintrittskarte einen Klappstuhl. Gemeinsam steigen wir über den Zaun und da gibt es:
Wenn Männer alleine sprechen
Theater: Torsten Schütte zeigt Versuche zu Kolik von Rainald Goetz
Lesung: Hannes hält ein kleines Palaver am Tisch des Theaters: Hänschen piep einmal
Musik: Matthias Kaul spielt ein Konzert für einen sprechenden Schlagzeugspieler
Im Jahr: 1991