Pilkentafel.dasEnsemble
Eine schwimmende Lesung
So.: 26. 05. / 18 Uhr — Premiere
Mo.: 27.05. / 20 Uhr
Di.: 28.05. / 20 Uhr
Mi.: 29.05. / 20 Uhr
So.: 2.06. / 18 Uhr
Mo.: 3.06. / 20 Uhr
Di.: 4.06. / 20 Uhr
So.: 9.06. / 18 Uhr
Mo.: 10.06. / 20 Uhr
Di.: 11.06. / 20 Uhr
Die Veranstaltung findet statt an der Hafenspitze/Steganlage „Schwimmende Gärten“.
Um 16 Uhr geben wir auf unserer Homepage bekannt, ob die Lesung wetterbedingt stattfindet. Wir sind auch zu erreichen unter 0461-24901. Weitere Informationen auf der Serviceseite.
Es sprechen: ElisabethBohde & TorstenSchütte / Musik: Heino Sellhorn / Technik: Manuel Melzer & Sebastian Gimm / Floßbau: TobiasFischer
Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der
Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und vom Klimapakt Flensburg.
Das Hafenbecken von uns Flensburgern, der Ort zum Treffen, Wohlfühlen, Spazierengehen, Feiern. Das hat nun im letzten Oktober einen bitteren Beigeschmack bekommen, denn das Hochwasser hat uns vor Augen geführt, wie nah die Katastrophe ist und was der Klimawandel für uns bedeuten wird... Für uns lag es da nahe, noch einmal den Text von Hans Magnus Enzensberger „Der Untergang der Titanic“ zur Hand zu nehmen. Der Untergang des als unsinkbar geltenden Luxusschiffs auf seiner Jungfernfahrt ist eine der großen Metaphern über Fortschritt und sein Scheitern. Es gibt zahllose Filme, Bücher, Ausstellungen, Aufführungen und Fantasien darüber. Dazu gehört die ungemein vielschichtige Komposition von Gedichten in „Der Untergang der Titanic“, die Hans Magnus Enzensberger 1978 selbst eine Komödie nannte. Der Text beschreibt den tatsächlichen Untergang der tatsächlichen Titanic, die Klassenverhältnisse auf einem Dampfer, die Angst vor und die Lust auf kommende, imaginierte Weltuntergänge, beschreibt alte Bilder, untergegangene revolutionäre Hoffnungen, die Unmöglichkeit einer Wahrheit und die Entstehungsgeschichte des Textes selbst. Enzensberger begann im tropischen, revolutionären Kuba 1968 mit dem ersten Gedicht, das bei der Überquerung des Atlantik in der Post verloren ging, so dass er sein eigenes Werk fälschen muss. Die Pilkentafel hat den Text von 1978 zum ersten Mal 1987 inszeniert und seitdem immer wieder öffentlich daraus gelesen – immer wieder war er anders aktuell. Und so lesen wir „Der Untergang der Titanic“ nun im Hafen in unsicherer Position auf schwankendem Boden und doch ganz nah am Ohr der Zuhörer*innen. am Ohr der Zuhörer*innen.