Im Werk von Matthias Kaul, Schlagzeuger und Komponist, spielt die Beschäftigung mit Afrika und den Menschen, denen das Land eigentlich gehört, seit langem eine Rolle. – Aber nicht als Kopie afrikanischer Musik, sondern als Auseinandersetzung mit der Geschichte , die ja vor allem eine Geschichte der Unterdrückung und Ausbeutung ist.
Zwei Kompositionen stehen auf dem Programm, beide sind Opfern weißer Gewalt gewidmet.: Amadeu Antonio Kiowa ist ein Solo über den 1990 von Skinheads erschlagenen Angolaner Amadeu Antonio Kiowa. Die Spielregeln dieses Stücks hat Kaul an zahlreiche Schlagzeuger geschickt, mit der Aufforderung die Musik aufzuführen. Alle eingespielten Gema-Erlöse gehen an die Amadeu Antonio Stiftung, die zahlreiche Initiativen gegen Rechtsradikalismus unterstützt.
Das neuste Werk: Listen, this is for you, Kona, ist ein „Klanggeschenk“ für Kona Makhoere, die einen Großteils des Lebens in Gefängnissen der Apartheid und im Exil verbracht hat, einen Roman über ihr Leben im Gefängnis geschrieben hat und heute in einem Township bei Pretoria lebt, in einer Initiative, die sich gegen Menschenmissbrauch wendet, arbeitet und auch weiterhin Gedichte schreibt.
Wir lernten sie 2002 in dem Township Marmelodie kennen. Die Musik bezieht sich auf einige Situationen aus dem Buch „no child’s play“ von Kona Makhoere.
Diese Uraufführung wurde eingebettet in einen Abend, der Musik und Lesung verbindet.