jacke wie hose

Wer kennt das nicht? Da steht man vor dem Schrank und will was anziehen, aber nichts scheint richtig zu sein, nichts passt. Oder man hat einen Heimtrainer, um abzunehmen und einen Sessel, um es sich gemütlich zu machen. Aber beides bringt keinen Spaß. Vielleicht fehlt die richtige Musik. Die Welt liegt vor einem voller Angebote, aber sie sind alle falsch. Was bleibt? Es sich passend zu machen oder sich anzupassen.

Jacke wie Hose handelt von diesem Zustand. Es erzählt keine Geschichte, sondern hat die Struktur eines Konzertes. Wie zwei Stimmen in der Musik spielen Torsten Schütte und Elisabeth Bohde nebeneinander einen Mann, der nicht weiß, was er anziehen soll, und eine Frau, die nicht weiß, wie sie es gemütlich haben kann.

Beide kämpfen ihren eigenen Kampf. Sie spielen nicht miteinander, sondern nebeneinander im selben Raum zur selben Zeit. Das ist ebenso komisch wie tragisch, ebenso alltäglich wie abstrakt. Dem Zuschauer öffnet sich so ein Raum für sein eigenes Erleben. Er stellt die Verbindungen zwischen den beiden her und erfindet so seine eigenen Geschichten. Ausgangspunkt waren recycelte Kleidungsstücke und Musiken. Gesine Hansen hat Secondhandklamotten so verarbeitet, dass sie nicht mehr tragbar und damit Spielanlässe waren. Matthias Kaul hat seinen alten Achtspur-Kassettenrekorder mit alten Probeaufnahmen, aufgegebenen Versuchen und zufälligen Überlagerungen überlassen, aus denen sich die Pilkentafel Klangflächen und Musiken ausgewählt hat.



Von und mit: Elisabeth Bohde, Torsten Schütte

Musik: Matthias Kaul

Kostüme: Gesine Hansen

 

Premiere: April 2002

Download
Jacke wie Hose Kritk Französisch
jacke wie hose Fr.pdf
Adobe Acrobat Dokument 39.0 KB