Opium für Ovid – Ein Lesetraum

Yoko Tawada

Ungewöhnliche Bücher verlangen eine ungewöhnliche Präsentation. So ist dies eine lange Lesenacht, eine Reise in einen Text aber auch ein kulinarischer Ausflug. Fast alle Sinne werden an diesem Abend bedient: „Opium für Ovid - ein Kopfkissenbuch über 22 Frauen“ steht auf dem Titel des Buches. Es enthält 22 Portraits von Frauen aus den Metamorphosen von Ovid, die aber nun im heutigen Hamburg leben und sich auch da verwandeln, wie wir alle - nämlich altern. Dieses Buch wird von der ersten bis zur letzten Seite gelesen, vorgelesen, und die Zuschauer bekommen ein Kopfkissen und können es sich in einem weißen Raumgemütlich machen, spüren die Kissen, den eigenen Körper, die Zeit. Sie hören die Stimme, den Text und die Musik, die sich mit der Stimme verbindet, sie umkleidet, verfremdet, verwandelt. Sie sehen die Leserin, die immer an anderen Stellen im Raum auftaucht und verschwindet, das wechselnde Licht und die Seide, die fliegt rauscht und schwebt …

„Yoko Tawada beschreibt die Welt so, wie sie aussähe, könnte man zugleich träumen und hellwach sein“, schrieb die Taz, also ist es auch erlaubt, einzuschlafen, und den eigenen Text zu träumen. In den Pausen gibt es ein speziell zu diesem Text entwickeltes Menü, also kommen auch schmecken und riechen nicht zu kurz.



Konzept & Raum: Elisabeth Bohde, Torsten Schütte

Musik: Matthias Kaul

Licht & Technik: Torsten Schütte

Kostüm & Kissen: Gesine Hansen

Menü: Peter Seidel

Es liest: Elisabeth Bohde

Dauer: 7 Stunden

 

Premiere: September 2001

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