Wol­le, Wol­le, Wol­le

Adri­en­ne Goeh­ler

Vor­trag und Gespräch

Wir ken­nen kaum eine Per­son, die so umtrie­big sich immer neu­en The­men stellt, wie Adri­en­ne Goeh­ler. Die Diplom­psy­cho­lo­gin war schon Prä­si­den­tin Hoch­schu­le für bil­den­de Küns­te in Ham­burg, Sena­to­rin für Wis­sen­schaft, For­schung und Kul­tur in Ber­lin und Kura­to­rin des Haupt­stadt­kul­tur­fonds. Sie hat sich fürs Grundein|aus|kommen ein­ge­setzt und war damit 2021 schon mal in der Pil­ken­ta­fel. Von 2010 – 23 orga­ni­sier­te und kura­tier­te sie die inter­na­tio­na­le Wan­der­aus­stel­lung „ZUR NACHAHMUNG EMPFOHLEN! Erkun­dun­gen in Ästhe­tik und Nach­hal­tig­keit“.

So stieß sie auf Schafs­wol­le und ihre viel­fäl­ti­gen Ein­satz­mög­lich­kei­ten. Schaf­wol­le ist einer der ältes­ten von Men­schen ver­ar­bei­te­ten nach­wach­sen­den Roh­stof­fe, heu­te lagert in ganz Euro­pa unver­kauf­te Roh­wol­le, da kaum noch Ver­ar­bei­tungs­mög­lich­kei­ten bestehen. Jetzt rückt all­mäh­lich die Wahr­neh­mung von Wol­le als nach­wach­sen­dem und viel­sei­ti­gem Bau­stoff ins Bewusst­sein. Von die­sen Mög­lich­kei­ten als Däm­mung, recy­cel­ba­rer Bau­stoff, Dekon­ta­mi­nie­rung, Dün­gung, wird sie uns erzäh­len.

Ins­be­son­de­re von dem von ihrem gegrün­de­ten Pilot­pro­jekt „HOPE HOME • НАДІЯ“ für einen radi­kal ande­ren Wie­der­auf­bau der Ukrai­ne. Das brei­ten Kenntnisse‑, Dis­zi­pli­nen- und Geo­gra­fien über­grei­fen­den Netz­werk ver­bin­det prak­ti­sche Hil­fe im Ein­satz nach­wach­sen­der Bau­stof­fe mit einem qua­si the­ra­peu­ti­schen Ansatz den Men­schen, deren Häu­ser zer­stört wur­den, durch die Betei­li­gung am Wie­der­auf­bau in der Über­win­dung der Trau­ma­ta zu unter­stüt­zen.

Wir freu­en uns sehr, so den Roh­stoff Wol­le nicht nur als Büh­nen­bild in „Deich ohne Scha­fe?“ zu benut­zen, son­dern ihm auch einen eige­nen Platz zu geben.

Wir laden expli­zit dazu ein, den Abend zu nut­zen, um ein regio­na­les Netz­werk für Ein­satz­mög­lich­kei­ten von Wol­le in Kunst und Bau und Leben nach­zu­den­ken.

28. Sep­tem­ber, 18 Uhr