Juno Grenz
12.03., 20 Uhr
In Kooperation mit der CVO und der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Der Kampf ‚gegen Gender‘ lässt sich in Europa seit den 2010er Jahren und inzwischen auch weltweit beobachten. Er spielt eine zentrale Rolle für die zunehmende Normalisierung von (extrem) rechten Positionen. Insbesondere über Angriffe auf die Thematisierung von geschlechtlich und sexuell vielfältige Lebensweisen in Bildungskontexten werden Queerfeindlichkeit und Antifeminismus wieder ‚salonfähig‘ gemacht.
Der Vortrag zeichnet zunächst die Anfänge der ‚Anti-Gender‘-Mobilisierung nach. Anschließend wird verdeutlicht, dass diese inzwischen nicht mehr ausschließlich über Angriffe und Skandalisierungen funktioniert, sondern zunehmend in den privaten Bereich der Familienerziehung vordringt. Dieses Vorgehen verspricht, bereits im Kindesalter queerfeindlich-antifeministische, völkisch-nationalistische und autoritäre Vorstellungen zu vermitteln.
Vor dem Hintergrund der vorgestellten Erkenntnisse wird anschließend diskutiert, wie der zunehmenden Normalisierung von (extrem) rechten Positionen begegnet und was ihr entgegengesetzt werden kann.
Über
Juno Grenz ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich Geschlechterforschung des Instituts für Erziehungswissenschaften an der Europa-Universität Flensburg. In ihrer Forschung befasst sie sich u.a. damit, wie in der sogenannten ‚Neuen Rechten‘ gegen eine Liberalisierung der Geschlechterverhältnisse mobilisiert und autoritäre Erziehungskonzepte re-etabliert werden. Ihre Doktorarbeit mit dem Titel „Bildung in Zeiten von Antifeminismus“ ist im November 2025 im Budrich-Verlag erschienen.
