Poly­se­xu­el­le Ali­ens

Boy H. Werner hält einen Vortrag

Char­lot­te Pfei­fer ist eine Frau und Char­lot­te Pfei­fer ist Boy H. Wer­ner. Und Boy H. Wer­ner weiß Bescheid, er fin­det sich in den kom­pli­zier­tes­ten Pro­ble­men und Wel­ten zurecht, denn er hat es ein­fach, das gewis­se Etwas, den Esprit, das Stan­ding. Und er lässt uns ger­ne teil­ha­ben an sei­nem Wis­sen, sei­nen Visio­nen, sei­nen manch­mal etwas schwer­mü­ti­gen Über­le­gun­gen.  

Und eigent­lich geht es gar nicht um Boy H. Wer­ner an die­sem Abend: Es geht um den in Deutsch­land eher unbe­kann­ten männ­li­chen Sci­ence-Fic­tion-Autoren James Tip­tree Jr. und sein Werk. Tip­tree war aber das Pseud­onym von Ali­ce B. Shel­don, also einer Frau, die nur in der Rol­le eines Man­nes schrei­ben konn­te. Sie wur­de erst sehr spät ent­tarnt, und ihr „ech­tes“ Leben war selbst wie ein fan­tas­ti­scher, aber tra­gi­scher Roman. Ihre/seine Sto­ries ent­wer­fen auf bizar­re, druck­vol­le und oft bru­ta­le Wei­se völ­lig neue Wel­ten, Gesell­schaf­ten, Iden­ti­tä­ten. 

Sämt­li­che Geschlechts­zu­ord­nun­gen zwi­schen Schau­spie­le­rin und Kunst­fi­gur, Autorin und Autor kom­men ins Tan­zen. Wer ist wer? Was ist Sci­ence und was Fic­tion? Was ist wahr und was ist falsch? Und wenn es sich zu sehr ver­wirrt singt Boy H. Wer­ner (oder Char­lot­te Pfei­fer?) auch mal ein klei­nes Lied für uns. 

„… Der Abend wird zu einer fas­zi­nie­ren­den Ent­de­ckungs­rei­se nicht nur in die Welt der Ali­ens, des Lite­ra­tur­be­triebs, son­dern auch in die der Wahr­neh­mungs­prä­gung von uns allen. …“

(Bir­git Schmalmack auf hamburgtheater.de) 


Vor­trag: Boy H. Wer­ner / Regie: Char­lot­te Pfei­fer / Aus­stat­tung: Gwen­d­olyn Jenk­ins / Musik: Pas­cal Fuhl­brüg­ge / Out­side Eye: Susan­ne Rei­fen­rath


ZUR PERSON

Char­lot­te Pfei­fer (*1976 in Ham­burg) arbei­tet als Regis­seu­rin, Per­for­me­rin, Pro­du­zen­tin und Autorin. Sie inter­es­siert sich für die Erwei­te­rung der Büh­nen­si­tua­ti­on im Zusam­men­spiel von Kunst, Musik, Hör­spiel und Thea­ter­per­for­mance, ger­ne auch im öffent­li­chen Raum/Outdoor. Mit der inter­dis­zi­pli­nä­ren über­re­gio­na­len Künst­ler­grup­pe TRAUMMASCHINE Inc. pro­du­ziert sie ent­wi­ckel­te Kin­der­thea­ter­stü­cke und Hör­spie­le. Sie erhal­ten gera­de eine 3‑Jah­res-För­de­rung der Kul­tur­be­hör­de Ham­burg und des Fonds Dar­stel­len­de Küns­te.   

Sie lebt und arbei­tet in Dith­mar­schen und bringt aus der roten Fabrik her­aus zeit­ge­nös­si­sche Per­for­mance in den länd­li­chen Raum, hier  

Char­lot­te Pfei­fer ist Mit­glied der Tafel­run­de. 2021 war Sie mit ihrer Per­for­mance “Pen­deln” bei der Pil­ken­ta­fel-Pro­duk­ti­on “Wo wir Lebens­mit­tel lieb­ten” in Flens­burg dabei. 2022 hat sie eine per­for­ma­ti­ve Recher­che über Mobi­li­tät in Zusam­men­ar­beit mit der Pil­ken­ta­fel Flens­burg und dem modul1 durch­ge­führt. Auch das Out­door­stück “Death­mar­schen — über eine unter­ge­gan­ge­ne Zukunft” war 23 zu sehen und auch Boy H. Wer­ner war schon öfter in Flens­burg und wird es in die­sem Herbst noch öfter sein…  


FÖRDERUNG

Poly­se­xu­el­le Ali­nes wur­de durch Ham­bur­gi­sche Kul­tur­stif­tung, Licht­hof Stif­tung und Mit­tel der Stadt­teil­kul­tur des Bezirks­am­tes Alto­na geför­dert. Das Gast­spiel in Flens­burg wird rea­li­siert vom Netz­werk Frei­er Thea­ter – die­ses Pro­jekt wird geför­dert von der Bun­des­re­gie­rung für Kul­tur und Medi­en über das Pro­gramm „Ver­bin­dun­gen för­dern“ des Bun­des­ver­bands Freie Dar­stel­len­de Küns­te e.V.