In der Kata­stro­phe soli­da­risch sein

Lesung, Gespräch + musi­ka­li­scher Inter­ven­ti­on

Sonn­tag 19.10. — 18 Uhr

Das Buch „Zwi­schen fried­li­cher Sabo­ta­ge und Kol­laps, Wie ich lern­te, die Zukunft wie­der zu lie­ben“ und der Besuch von Tad­zio Mül­ler beim Kon­gress Zukunfts­ge­stal­ten haben uns nach­hal­tig beein­flusst und viel­leicht ist die Beti­telung Ver-Lust für die­sen Spiel­plan auch eine Ant­wort dar­auf. Und sei­nen Vor­trag ver­ste­hen wir als Ant­wort auf „Knautsch­couch“.

Wir kon­sta­tie­ren: Wir leben in einer Zeit von Kli­ma­kol­laps, Faschi­sie­rung, poli­tisch-ethi­schem Ver­fall. Die Kämp­fe gegen den Kli­ma­kol­laps und rech­te Poli­ti­ken sind geschei­tert, auch das lässt sich mit einem Blick in Wahl­er­geb­nis­se, Nach­rich­ten oder aus dem Fens­ter fest­stel­len. Die rei­chen Gesell­schaf­ten des Nor­dens haben sich ent­schie­den, die Kri­sen der Gegen­wart ein­fach aus­zu­sit­zen. Und wir klam­mern uns an eine fade Zuver­sicht und ver­drän­gen unser Schei­tern? Doch der Druck auf Lin­ke und Kli­ma­ak­ti­vis­tin­nen, Que­ers und Gewerk­schaf­te­rin­nen, über­zeug­te Grü­ne und Men­schen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund oder schlicht mit gerin­gem Ein­kom­men wächst. Es fühl­te sich an, als blie­ben nur zwei Optio­nen: die Rea­li­tät des Kol­lap­ses wei­ter zu ver­drän­gen, weil eine Welt ohne Zukunft eben ein­fach zu schreck­lich ist. Oder die­se Rea­li­tät anzu­er­ken­nen – und dann wegen die­ser Aner­ken­nung depres­siv zu wer­den.

Foto: Nikita Teryoshin
Foto: Niki­ta Teryo­shin

Es geht also um Zukunfts­de­pres­si­on – und um den Weg hin­aus. Denn Resi­gna­ti­on darf nicht die Ant­wort sein. Wie kön­nen wir in Zei­ten der Kri­se wei­ter­kämp­fen, ohne an ihr zu zer­bre­chen? Wie kann Wider­stand aus­se­hen, wenn die poli­ti­schen Spiel­räu­me immer enger wer­den? Was gibt uns Hoff­nung, wenn um uns her­um die Welt in Flam­men steht?

Lasst uns gemein­sam mit Tad­zio Mül­ler über die drän­gen­den Fra­gen die­ser Zeit dis­ku­tie­ren: über Wider­stand, Hoff­nung und mög­li­che Aus­we­ge. Über neue Stra­te­gien, alte Feh­ler und dar­über, wie wir trotz allem hand­lungs­fä­hig blei­ben. Ein Abend des offe­nen Gesprächs, der Debat­te – und viel­leicht der Erkennt­nis, dass wir nicht allein sind.

Auch Tad­zio Mül­ler ist an dem Abend nicht allein. Uwe Scha­de inter­ve­niert mit dem Cel­lo, bremst das Tem­po, unter­streicht Wich­ti­ges, gibt Raum zum Ver­ar­bei­ten und ver­sucht in der Spra­che der Musik mit­zu­spre­chen, einen inter­dis­zi­pli­nä­ren Dia­log zu eröff­nen.

Mit­wir­ken­de: Tad­zio Mül­ler und Uwe Scha­de

Über

Tad­zio Mül­ler ist Poli­tik­wis­sen­schaft­ler, Kli­ma­ak­ti­vist und Autor. Er war lan­ge in der Kli­ma­ge­rech­tig­keits­be­we­gung aktiv, unter ande­rem bei Ende Gelän­de, und beschäf­tigt sich mit den Zusam­men­hän­gen von Kli­ma­kri­se, Kapi­ta­lis­mus und sozia­lem Wider­stand. Als schar­fer Ana­ly­ti­ker und radi­ka­ler Den­ker hin­ter­fragt er poli­ti­sche Stra­te­gien der Lin­ken und sucht nach Wegen aus der gegen­wär­ti­gen Läh­mung pro­gres­si­ver Bewe­gun­gen.

Uwe Scha­de spielt seit 20 Jah­ren immer wie­der in der Pil­ken­ta­fel nicht nur Cel­lo und erforscht neue Ein­satz­mög­lich­kei­ten impro­vi­sier­ter Musik.