9. November, 18 Uhr — Eintritt Frei
Wer den aktuell geführten medialen Kulturkampf aufmerksam verfolgt oder einen Blick auf die stetig wachsende Liste jener Bücher wirft, die in den USA inzwischen in mehreren Bundesstaaten verboten oder aus öffentlichen Bibliotheken entfernt wurden, erkennt die bedrückende Aktualität eines Phänomens, das längst überwunden schien. Die Erinnerung an verbrannte Texte – als Mahnmal gegen Zensur, Intoleranz und Geschichtsvergessenheit – erweist sich einmal mehr als erschreckend relevant.
Der 9. November – der Jahrestag der Reichspogromnacht 1938 — ist Anlass zur Lesung „Verbrannte Texte“. Gelesen werden Auszüge aus Büchern und Texten von Autor*innen, die zur Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und deren Bücher verboten oder öffentlich verbrannt wurden – auch in Flensburg.
Die Lesung erinnert an die Opfer des NS-Regimes und macht zugleich deutlich, dass die Verteidigung von Kunst- und Meinungsfreiheit keine Vergangenheit, sondern Aufgabe unserer Gegenwart ist.
Es lesen verschiedene Akteur*innen der Flensburger Kunst- und Kulturszene im Rahmen der LESEREIHE TRANSIT. Organisiert von Janine Adomeit und Juliane Hanssen.
Über Transit Literatur
2021 gründete die Flensburger Autorin Janine Adomeit die Lesereihe TRANSIT. Das Ziel der Veranstaltungen ist seitdem dasselbe geblieben: Menschen für Literatur zu begeistern, die sich vom klassischen Format der Lesung nicht angesprochen fühlen.
Gemeinsam mit der Kulturvermittlerin Juliane Hanssen organisieren sie Lesungen als Musik-Events, begleitet von Schreibworkshops und weiteren interaktiven Formaten – zuletzt etwa die nördlichste Reading-Party Deutschlands im Café Isa, in der Norderstrasse.
Mit diesem Konzept und vielfältigen Gästen aus verschiedenen Genres bringen sie zeitgenössische Literatur nach Flensburg und bauen Brücken zwischen Kunst und kultureller Praxis.
