Siegmar Schröder

Paul - moving on

Eine Begegnung mit dem Vater eines autistischen Jugendlichen

Zeiten

Fr.: 12.4. / 20 Uhr

Sa.: 13.4. / 20 Uhr


Siegmar Schröder hat einen autistischen Sohn. Paul lebt auf einem anderen Stern und Siegmar gewährt Einblicke in diese uns allen und letztlich auch ihm unbekannte Welt. Dieses Leben ist eine unfassbare Herausforderung für die ganze Familie, umso mehr als dieser andere Stern keinen Platz in der bürokratischen Welt der sozialen Hilfen und im gesellschaftlichen Alltag hat. 

Schon 2019 zeigte Siegmar Schröder den ersten Teil „Paul“ in der Pilkentafel, in der es um die frühe Kindheit ging. Nun werden Phänomene eines pubertierenden Jugendlichen sichtbar: Frustration über misslungene Inklusion, Aggressionen und Polizeieinsätze wie auch Momente des ersten zärtlichen Verliebtseins werden sehr intim erzählt – ebenso die wunderbare Zeit in der Türkei im Sportcamp und die nie endenden kafkaesken bürokratischen Wirrnisse.

 

Diese Aufführung bewegt sich zwischen Performance, Lecture und der Urform allen Theaters, der Erzählung von erlebten Geschichten. Sie macht gleichzeitig betroffen, wütend, sie unterhält und man lernt viel über Welten, die sonst schamhaft verborgen werden und wie gut es ist, darüber zu sprechen. 

Aus diesem sehr privaten Einblick stellen sich Fragen von gesellschaftlicher Bedeutung über Inklusion und den Umgang miteinander; die Aufführung bietet den Rahmen, um sich darüber auszutauschen.


Leitung und Spiel: Siegmar Schröder


Über

Siegmar Schröder Gründer ist ein Kollege aus den Anfangszeiten des freien Theaters, dem wir damals immer wieder begegneten. Er gründete das Theaterlabor Bielefeld und war bis 2019 dessen künstlerischer Leiter. Wir trafen ihn im flausen+ Netzwerk wieder und haben seitdem einiges zusammen gemacht – so zeigte er „Paul“ bei uns, erzählte Geschichten in "Wo wir Lebensmittel liebten" und war am Projekt "Weggefährten" zur Geschichte der freien Theater 2022 in Hannover beteiligt. Im Mai 2024 kommt sein Buch "Wir haben es einfach gemacht - Reisen in internationale Theaterwelten" heraus, zu dem Elisabeth Bohde einen Artikel über die Erfahrungen der Pilkentafel geschrieben hat.