Das Wort, das Angela Merkel an der Macht hält und ihre Politik bestimmt, ist „alternativlos“. Politik ist bestenfalls Krisenmanagement, schlimmstenfalls Machterhalt. Und wir haben uns im Bestehenden eingerichtet. Alles scheint ausprobiert, die Innovationen sind technischer und nicht menschlicher Art.
„Wer keinen Mut zum Träumen hat, hat keine Kraft zum Kämpfen.“, hieß es vor 50 Jahren. Erinnern wir uns, um vorwärts zu gehen, und wenden uns einer Expertin für Utopien zu - Ingeborg Bachmann:
„Bei allem was wir tun, denken und fühlen, wird der Wunsch in uns wach, die Grenzen zu überschreiten, die uns gesetzt sind. Es ist auch mir gewiss, dass wir in der Ordnung bleiben müssen, dass es den Austritt aus der Gesellschaft nicht gibt. Innerhalb der Grenzen aber haben wir den Blick gerichtet auf das Vollkommene, das Unmögliche, Unerreichbare. Im Widerspiel des Unmöglichen mit dem Möglichen erweitern wir unsere Möglichkeiten. Darauf kommt es an; dass wir uns orientieren an einem Ziel, das freilich, wenn wir uns nähern, sich noch einmal entfernt.“
Wir laden Sie ein, es sich im Sessel bequem zu machen und den Blick auf dieses Andere zu richten, den „Schmerzton zu hören“, der Sehnsucht nach „der Freiheit, selbst von der Freiheit, die sie meinen“ Raum zu geben. Aus den Gedichten, Erzählungen und Interviews von und mit Ingeborg Bachmann schaffen wir einen Denkraum, eine Bewegung zwischen Text und Musik, Cello und Stimme, Lesung und Kommentar, Projektion und Wahrheit, Kommen und Gehen, Geschichte und Gegenwart.
Regie und Textauswahl: Elisabeth Bohde
Es spielen: Anton Bohde, Elisabeth Bohde, Uwe Schade, Torsten Schütte
Technik/Licht: Manuel Melzer
Premiere: September 2018