Lois Bartel
Eine Solo-Performance
Do.: 14.12. / 20 Uhr
Fr.: 15.12. / 20 Uhr
Sa.: 16.12. / 20 Uhr
„Es gibt nichts Absurdes, nichts Seltsam nichts Zufälliges mehr. Es gibt nur Resonanzen.“
Wie erzählt man von einem Ereignis, das alle gewohnten Ordnungen durcheinanderwirft? In Bärenland beschäftigt sich Lois Bartel mit körperlichen wie mentalen Grenzerfahrungen und anschließenden Heilungsprozessen. Dabei begreift sie den Körper als Ort aller gespeicherter Erfahrung: Der Körper wird in BÄRENLAND performativ zum umkämpften Territorium, zur wilden Landschaft, zum Ort der Wiederaneignung und Transformation. Inspiriert durch Nastassja Martins Roman „An das Wilde glauben“, in dem Martin ihre lebensbedrohliche Begegnung mit einem Bären verarbeitet, lässt Bartel ein eigenes prägendes Erlebnis und dessen Folgen erzählerisch mit Martins Geschichte verschwimmen. Es entstehen autofiktionale Berichte über Grenzerfahrungen und die außergewöhnlichen Fähigkeiten, die Menschen entwickeln können, um sich selbst zu retten. In einer kritischen Auseinandersetzung mit dem gesellschaftlichen Blick auf Verletzlichkeit und einem binären Verständnis von „gesund“ und „krank“ stellt sie dem Vorgang der Heilung als Prozess und kontinuierliche körperliche Arbeit entgegen. Autobiografisches und Fiktionales, Traum und wache Realität fließen dabei ineinander. Das Erzählen in fragilen Kompositionen aus Sound, Sprache, Bild und Bewegung wird zur performativen Strategie der Wiederaneignung und Transformation. Also eine Verflüssigung von Vor:Bildern.
Lois Bartel lebt und arbeitet als freie Performerin und Theatermacherin in Hamburg. Sie beschäftigt sich mit Überlappungen von Fakt und Fiktion in gesellschaftlichen wie wissenschaftlichen Narrativen und mit dem Erzählen von Biografien. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch einen besonderen Sinn für Humor und die Verfremdung scheinbar alltäglicher Realitäten aus. Lois Bartel studierte Schauspiel an der Hochschule der Künste Bern. 2015 erwarb sie den MA in Performance Studies an der Universität Hamburg. Diese Produktion entstand im Lichthof Theater in Hamburg.
Konzept & Performance: Lois Bartel Recherche & Dramaturgie: Verena Brakonier / Sound & Komposition: Hye-Eun Kim / Outside Eye: Ruby Behrmann / Beratung & Umsetzung Lichtkonzept: Sönke Christian Herm / Szenografische Beratung: Yi-Jou Chuang. / Fotos & Video-Trailer: Marf Mabo. / Collage: Lois Bartel / Satz: Daniel Wolcke.
Eine Produktion von Lois Bartel in Kooperation mit dem LICHTHOF Theater Hamburg. Gefördert durch den Susanne und Michael Liebelt Stiftungsfond unter dem Dach der Hamburgischen Kulturstiftung. Mit freundlicher Unterstützung der Probebühne im Gängeviertel. Die dem Projekt vorangehende Recherche-Residenz wurde gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.